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Berichte 2. Spieltag 04/05

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Eppinger denken zu langsam

Rochade siegt nach Zeitnot-Dramen 4,5:3,5

von FM Hartmut Metz

 

   Zu langsam hat Eppingen II bei der Rochade Kuppenheim gedacht: Die Reserve des Erstligisten verlor die zwei entscheidenden Partien durch Zeitüberschreitung. Außerdem nutzte der Topscorer der Schachgemeinschaft, Marcel Vingerling, die gegnerische Zeitnot zu einem fulminanten Mattangriff. Dank des 4,5:3,5 über die nominell zweitbeste Oberliga-Mannschaft, die diesmal jedoch mit mehrfachem Ersatz antrat, steht Kuppenheim nach zwei Spieltagen mit 4:0 Zählern auf Platz drei der Tabelle. Der SC Baden-Oos II und Freiburg 1887 weisen die besseren Brettpunkte auf.

   Die zwei Niederlagen der Gastgeber resultierten ebenfalls aus Patzern in Zeitnot. Just als Velimir Kresovic langsam doch an eine Remischance glauben durfte - zwar mit Minusbauer versehen, aber ungleichfarbigen Läufern -, übersah die Kuppenheimer Nummer drei ein sehenswertes Damenopfer von Amadeus Eisenbeiser, das sogleich zum Matt führte. Noch weit unnötiger war die erste Oberliga-Niederlage von Joachim Kick seit Jahren: Thomas Welz fraß zunächst mit der Dame einen vergifteten Bauern auf d4. Mittels eines Springeropfers mit Schach auf f6 räumte Kick e4 für einen Läuferabzug nach g6, wo ein schwarzer Läufer stand. Welz verlor dadurch die Qualität und stand laut Fritz etwa zwei Bauerneinheiten schlechter. In der Folge gewährte ihm Kick jedoch Gegenchancen. Auch nachdem er die Qualität zurückgab, waren die Probleme nicht vollständig gelöst. In leicht schlechterer Position stellte der Kuppenheimer dann aber seine Dame in eine Springergabel. Für das zwischenzeitliche 1:1 hatte Hans Wiechert auf kuriose Art gesorgt: Der Eppinger Seriensieger Rudolf Mandl besaß noch rund vier Minuten für seinen 40. Zug und machte diesen ohne Not erst im letzten Moment! Dabei fiel sein Blättchen, weshalb Wiechert den vollen Punkt einheimste. Ansonsten hätte er sich wohl mit dem Dauerschach, das drohte, begnügen müssen.

   Mit einem hübschen Opferreigen trieb Mario Hackel Thomas Gruber zur Verzweiflung. Der ehemalige DDR-Jugendmeister setzte zwar nicht immer am stärksten fort, die gestellten Probleme genügten jedoch. Der Gästespieler, der am Freitag noch in der Bundesliga beim 0,5:7,5 gegen Baden-Oos dabei war, überschritt so bereits im 28. Zug die Zeit. Die Stellung wäre dabei allerdings auch verloren gewesen. Die Uhr benötigte Vingerling erst gar nicht mehr. Torsten Schulz ließ sich ein zwischenzeitliches Figurenopfer des Holländers zeigen. Danach trieb der Rochade-Punktegarant den weißen König quer übers Brett bis nach g6. Nach einem Turmschach wäre er anschließend auf f7 mattgesetzt worden, weshalb Schulz die Waffen streckte. Wie schon zum Rundenauftakt gegen die Karlsruher SF II sorgten damit Hackel, Wiechert und Vingerling für die Siege des Tabellendritten. Entweder bewies Hartmut Metz ein feines Näschen oder die geknipsten Akteure waren besonders motiviert! Der Journalist nahm nur drei Kuppenheimer vor dem Match gezielt auf - und die gewannen. Vielleicht wäre es noch besser gewesen, alle acht Spieler, inklusive sich selbst, abzulichten …

   Angesichts der 3:2-Führung hielt Günther Tammert Tobias Wenner die Friedenspfeife hin. Da eher der Rochade-Mann die besseren Chancen besaß, rauchte sie der Eppinger Kapitän mit. Anschließend war es für die Spitzenspieler Metz und Hubert Schuh ein Leichtes, mit weiteren Remis das 4,5:3,5 unter Dach und Fach zu bringen. Bernd Schneider konnte unmöglich der Zugwiederholung gegen Schuh ausweichen, hätte dies doch eine positionelle Ruine zur Folge gehabt. In einer interessanten Partie hatte Metz zunächst in der Zeitnot von Thomas Raupp eine Friedensofferte abgelehnt. Nach 4:20 Stunden stand er dem gegnerischen Ansinnen weit offener gegenüber. Angesichts von kaum zu vermeidendem Damentausch und einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern akzeptierte der Fernschach-Weltklassespieler schweren Herzens.

   In den anderen Oberliga-Duellen verpasste Topfavorit SC Baden-Oos II ein makelloses 8:0 gegen Slavija Karlsruhe. Laut dem SC-Vorsitzenden Jürgen Gersinska warf Wolfgang Weiler gegen Konstantin Konson Figuren um, als der mit einer Mehrfigur spielende Baden-Ooser noch 15 Sekunden für den letzten Zug hatte. Anstatt auf die Uhr zu hauen und den Karlsruher zu ermahnen, die Figuren wieder aufzustellen, überschritt Konson die Zeit. So siegte die Bundesliga-Reserve "nur" 7:1. Aufsteiger Lahr kam bei der stark ersatzgeschwächten SG Waldshut-Tiengen zum ersten Sieg mit 4,5:3,5. Erwartungsgemäß behielt Konstanz gegen die erneut mit zahlreichen Ersatzleuten antretenden Karlsruher SF II mit 5,5:2,5 die Oberhand. Ladenburg wehrte sich gegen Freiburg 1887 wacker, zog jedoch wegen 0,5/3 an den Spitzenbrettern mit 3,5:4,5 den Kürzeren. In der dritten Runde am 28. November wird Freiburg wohl kräftig büßen müssen, dass die Breisgauer in der vergangenen Saison durch ihren Sensationssieg den Aufstieg der Baden-Ooser Reserve torpedierte. Die Rochade gastiert bei Slavija Karlsruhe, gegen die sich die Schachgemeinschaft im Vorjahr mit 5:3 durchgesetzt hatte.

 

Kuppenheim - Eppingen II 4,5:3,5

1. Brett Hartmut Metz - Thomas Raupp remis, 2. Hubert Schuh - Bernd Schneider remis, 3. Velimir Kresovic - Amadeus Eisenbeiser 0:1, 4. Mario Hackel - Thomas Gruber 1:0, 5. Hans Wiechert - Rudolf Mandl 1:0, 6. Günther Tammert - Tobias Wenner remis, 7. Marcel Vingerling - Torsten Schulz 1:0, 8. Joachim Kick - Thomas Welz 0:1.


Knapp verloren ist auch verloren

3,5:4,5 gegen Iffezheim

von Robert Miklos

 

   Nach dem knappen Sieg im ersten Spiel musste nun die Begegnung in Iffezheim zeigen, wie sich die Saison gestaltet. Wir waren in guter Aufstellung, bei einem Sieg hätten wir sogar Aufstiegsluft schnuppern können.

  Es begann gar nicht gut, Robert Miklos nahm todesmutig einen leicht vergifteten Bauern, Andreas Manz entwickelte danach eine tödliche Initiative. Florian von der Ahé gewann souverän mit Schwarz, Markus Ehrlacher klebte zu sehr an seinen Bauern und spielte deshalb zaghaft. Eine tolle Leistung unseres Youngsters! Ralf Gantner griff Altmeister Hermann Rückleben an, im Endspiel machte sich das fehlende Material und auch die Zeit bemerkbar.

   Nach zwei Unentschieden an den Spitzenbrettern (der Angriff von Ralf Großhans gegen Jörg Eiler ging nicht durch, Alexander Hatz hatte ein gleiches Endspiel gegen Markus Merkel) kam es zu weiteren entschiedenen Partien: Ramadan Raka opferte gegen Reinald Kloska einen Springer für ein paar Bauern und bekam auch noch einen Angriff dazugepackt. Jochen Klumpp hatte zwar ein Gipsbein, aber keine Probleme gegen Harald Hauns.

   Es endete schlecht: Michael Lorenz spielte grandios, drückte während der ganzen Partie, es war die letzte noch laufende Partie beim Stande von 3:4. Mit einem Mehr-Läufer sollte der Sieg zu schaffen sein, nach einer Unachtsamkeit konnte aber der König von Bernhard Ast eindringen, Remis und somit nur 3,5:4,5.

   Soviel zum Thema Landesliga-Favorit (CD auf der Iffezheim-Seite - er war dieses Mal nicht dabei sondern spielt, wie auch Hartmut Metz und Joachim Kick, in Bad Wiessee mit). Nun sollten wir im nächsten Spiel gegen Bühlertal schauen, dass der Abstieg keine Sorge darstellt - so wie immer in der Landesliga.

 

Iffezheim

 

Kuppenheim II

4,5 : 3,5
1. Jörg Eiler

Ralf Großhans

0,5

:

0,5

2. Markus Merkel

Alexander Hatz

0,5

:

0,5

3. Harald Hauns

Jochen Klumpp

0

:

1

4. Ramadan Raka

Reinald Kloska

1

:

0

5. Bernhard Ast

Michael Lorenz

0,5

:

0,5

6. Andreas Manz Robert Miklos

1

:

0

7. Hermann Rückleben Ralf Gantner

1

:

0

8. Markus Ehrlacher

Florian von der Ahé

0

:

1


Zweiter Sieg in Folge für den Aufsteiger in der Bezirksklasse

Klares 6:2 gegen Bühlertal II

von Wolfgang Kaupp

 

   Nach dem Sieg in der ersten Runde gegen Muggensturm war auch die Landesligareserve des SC Bühlertal nicht in der Lage, den aktuellen Höhenflug unserer Bezirksklassemannschaft zu stoppen. Immerhin ist die dritte Mannschaft damit seit nunmehr 12 Verbandsrunden in Folge ungeschlagen (und nicht mehr weit von der Bundesliga, siehe Kais Spruch: Schach-Bundesliga, wir kommen! - der Spruch ist weiter unten auf der Seite).

   Als erstes gewann Frank Schäfer. Sein Gegner opferte eine Figur für zwei Bauern was letztendlich aber zu wenig war. Nach dem Unentschieden an Brett 8 von Daniel Wörner wurde die Führung durch den Sieg von Uwe Gantner weiter ausgebaut. Kai Götzmann an Brett 2 und Olaf Schneider an Brett 5 steuerten weitere Unentschieden bei. Auch Wolfgang Kaupp kam nach einer verpaßten Chance nicht über ein Remis hinaus. Mit einer souveränen Leistung brachte Heribert Urban den Mannschaftssieg unter Dach und Fach. Er setzte seinen Gegner ständig unter Druck, was ihm schließlich drei Bauern einbrachte, die er im Endspiel verwertete. Etwas wechselhafter verlief die Partie von Ralf Wendelgaß an Brett 1. Erst konnte er die Qualität erobern und stand eigentlich schon auf Gewinn, verlor dann allerdings den Faden und ließ Gegenspiel zu. Sein Gegner wiederum verpaßte eine Remisfortsetzung, so dass er den vollen Punkt zum Endstand von 6 zu 2 zulassen musste.

  

Bühlertal II

 

Kuppenheim III

2

:

6

1. Wormsbecher

Ralf Wendelgaß

0

:

1

2. Gumbert

Kai Götzmann

0,5

:

0,5

3. Fischer

Uwe Gantner

0

:

1

4. Vollmer

Wolfgang Kaupp

0,5

:

0,5

5. Braun

Olaf Schneider

0,5

:

0,5

6. Gerig Frank Schäfer

0

:

1

7. Wörner Heribert Urban

0

:

1

8. Ruß

Daniel Wörner

0,5

:

0,5


   Den ersten Punkt heimste Michael Kühn nach kurzem, aber heftigen Schlagabtausch ein. Dann remisierte Jürgen Steudten bei ausgeglichener Stellung nach vorsichtigem Spiel. Ich selbst konnte mit den 9. Zug einen Läufer für einen Bauern kassieren. Mein Gegner, der badische U 12 Meister, spielte trotz Minusfigur sehr gut weiter, wurde aber dann doch mattgesetzt. Nadine hatte für einen Turm zwei Leichtfiguren erobert, und stand klar auf Sieg. Aber nach fehlerhaftem Spiel gelang es ihrem Gegner schließlich eine Pattsituation herbei zu führen. Nachdem Michael Waschek dann nur noch einen halben Punkt brauchte um den Mannschaftssieg klar zu machen, willigte er in Gewinnstellung in das Remisangebot ein (Bericht von Fritz Kolb).

 

Muggensturm III

 

Kuppenheim IV

2,5

:

3,5

1. Vierneisel, Manfred

Hettich, Hermann

+

:

-

2. Müller, Christian

Waschek, Michael

0,5

:

0,5

3. Heyduk, Tobias

Kolb, Fritz

0

:

1

4. Schiebenes, Marcel

Gebauer, Nadine

0,5

:

0,5

5. Hönig, Jonas

Kühn, Michael

0

:

1

6. Drexler, Rolf Steudten, Jürgen

0,5

:

0,5


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