Matthias Burkhalters Buchrezensionen: Bubu

Bubu

Matthias Burkhalters Buchrezensionen

andere
Schach-Rezensionen:
Test

Mehr Groß- als ein Großmeister

Am Brett selbst ist Matthias Burkhalter durchaus ein passabler, ja origineller Spieler. Mit einer Elo von 1850 keinesfalls aber Großmeister. Jedoch neuerdings zumindest „Grossrat", sprich Parlamentarier des Kantons Bern. Den Großglockner hat der am 20. August 1954 geborene Historiker (Licentiatsarbeit: Arbeiterschach- und politik) wahrscheinlich auch schon bestiegen, denn eigentlich ist Matthias kein Schachspieler, sondern Alpinist. Zum königlichen Spiel trieb es Matthias dennoch, da Vater Otto ehemaliger Präsident des Schweizerischen Arbeiterschachbundes (SASB) war und später nach der Fusion mit dem Schweizerischen Schachbund (SSB) zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Bruder Jürg fungiert häufig als Referee und Leiter der Schweizerischen Gruppenmeisterschaften.

Mehr als einen Großmeister (oder wie der Schweizer, fern des ß schreibt, einen Grossmeister) stellt Matthias Burkhalter beim Schreiben dar. Mit seinem Witz und Esprit verdiente er sich beim Schweizerischen Schach-Magazin (SSM) Meriten als Großschreiber. Nicht, Dass Er Jedes Wort Groß Schrieb, nein, als Chefredakteur war er einfach große Klasse! Damals konnte man Schachzeitschriften aus der Schweiz noch lesen und sich darüber amüsieren. Heute taugen sie lediglich noch als Schlafmittel-Ersatz, wobei dieses weder verschrieben werden muss und trotzdem doppelt so viel Wirksamkeit wie Pillen verspricht ... Bei den Buchbesprechungen ist natürlich mehr Kritik als Witz gefragt, weshalb sich „Bubu" auf fundierte Rezensionen konzentriert. Dabei kann der Großrat aus Rümligen aus einem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen, über den nur wenige Schachspieler verfügen.